Jahresgruppe

Eine Übersicht aller Seminartermine finden Sie unter Infos. Termine für 2025: 7.-9. März, 11.-13. April, 30. Mai-1. Juni, 4.-6. Juli, 5.-7. September, 17.-19. Oktober, 21.-23. November

Seminar 1 – Verkörpern, Bewegen, Handeln

7. – 9. März 2025 - Dozent: Ulfried Geuter

Die Praxis der Körperpsychotherapie erweitert das therapeutische Gespräch um die Möglichkeit, Erfahrungen verkörpert zu erleben. Menschen haben oft Schwierigkeiten, ihren Körper zu besitzen, ihn zu bewohnen oder mit ihm handelnd in die Welt zu gehen. Körperpsychotherapie hilft mit vielfältigen Methoden, in das körperliche Erleben zurückzufinden, zum Beispiel indem wir Gedanken oder Bildern in einer Verkörperung nachspüren, und sie kann im Handeln neue Möglichkeiten entdecken und erproben. 

In dem Seminar sollen entsprechende Methoden und Möglichkeiten auch am eigenen Leib erfahren werden.

Seminar 2 – Kinästhetische Empathie und das Spektrum menschlicher Interaktionsmodalitäten

11. – 13. April 2025  |  Dozentin: Marianne Eberhard-Kaechele

Das Seminar wird das Konzept der kinästhetischen Empathie vorstellen, durch das Körper- und Bewegungspsychotherapeut:innen nonverbal mit ihren Patient:innen die therapeutische Beziehung gestalten. Eine von der Seminarleiterin entwickelte Systematik von 14 Interaktionsmodalitäten in zwischenmenschlichen Beziehungen in Paaren und Gruppen enthalten u.a. Initiieren, Fortführen, Terminieren, Synchronisieren, Alternieren, mehrere Subformen des Spiegelns, Nachmachen, Ergänzen, Kontrastieren, Variieren und Komplementieren. Die Modalitäten werden mit der Entwicklung der Emotionsregulation, der kognitiven Entwicklung und der Gestaltung und Regulation von Beziehungen verbunden. 

Hieraus ergeben sich mehrere Funktionen für die praktische Arbeit wie für die Schaffung einer tragenden therapeutischen Beziehung, für Diagnostik, Interventionsplanung, Ergebniskontrolle, Reflektion von spontanen Interaktionen, die Anpassung an spezifische Bedarfe der Patient:innen sowie die gezielte Förderung von Entwicklungsschritten bzgl. der Emotions- oder Beziehungsregulation. 

Im Seminar werden die theoretischen und empirischen Grundlagen präsentiert und praktische Interventionen zu den einzelnen Modalitäten erprobt, für die Artikel und ein Skript bereitgestellt werden. Teilnehmer sind eingeladen, eigene Themen oder Fallbeispiele in Bezug auf Interaktionsmodalitäten einzubringen, und die spontane Beobachtung und Intervention wird geschult.

Seminar 3 – Emotionsregulation in der Körperpsychotherapie

30. Mai – 1. Juni 2025 | Dozent: Ulfried Geuter

Manche Patienten sind im Zugang zu ihren Gefühlen gehemmt, andere sind von ihnen abgeschnitten, wieder andere werden von ihnen überrollt oder können Impulse nicht steuern. Das sind unterschiedliche Formen der Störungen emotionalen Erlebens. Wir begegnen ihnen mit der Förderung der Selbstwahrnehmung und den beiden Prinzipien: Aktivieren und Ausdrücken sowie Regulieren und Modulieren.

In dem Seminar werden unterschiedliche Aufgaben der Emotionsregulation und ihre Indikation erläutert und gezeigt, wie wir körperpsychotherapeutisch emotionale Erregung steigern oder abmildern können, Patienten ermutigen, Emotionen im Ausdruck deutlicher zu erleben, oder ihnen helfen, sie zu begrenzen und zu steuern.

Seminar 4 – Affektmotorische Schemata und ihre Transformation

4. – 6. Juli 2025 | Dozent: Ulfried Geuter

Muster des Erlebens und Verhaltens, die im Laufe des Lebens immer wieder Leid erzeugen, werden ebenso wie hilfreiche Muster früh in der Interaktion gelernt. In der Körperpsychotherapie nennen wir sie nach einem Begriff von George Downing affektmotorische Schemata.

Ein wesentliches Anliegen therapeutischer Prozesse ist es, pathogene Schemata zu transformieren und neue, alternative Schemata des Erlebens und Verhaltens zu erarbeiten, damit Patienten eine größere Wahlmöglichkeit haben.

In diesem Seminar werden wir uns theoretisch und praktisch mit dem Modell der affektmotorischen Schemata und mit dem Praxisprinzip der Reorganisation und Transformation befassen.

Seminar 5 – Auf den Spuren der Lebensgeschichte

5. – 7. September 2025 | Dozentin: Silke Witt-Wulf

Durch körperpsychotherapeutische Angebote wird das Sich-Spüren auf der Leibebene angeregt und bewusst gemacht. Die entstehenden Veränderungen im Körpererleben finden einen sprachlichen Ausdruck. Darüber kann dann die Ebene der Gefühle gefunden werden, die wiederum mit den Leibempfindungen verbunden wird und dann mit der dritten Ebene der Erinnerungen/Gedanken zur eigenen Biographie oder aktuellen Erfahrungen verknüpft wird.

Dieser ständige Wechsel der Ebenen führt aus der Sackgasse unseres bewussten manchmal eingeschränkten Denkens und falscher Glaubenssätze heraus und ermöglicht damit ein lösendes Zusammenarbeiten der verschiedenen Ebenen innerhalb eines Menschen. Körpersymptome können in Zusammenhang mit aktuellen oder früheren Lebenssituationen und mit den einhergehenden Gefühlen gebracht werden. Oft ist über das Wahrnehmen des Körpers und seiner spontanen Impulse eine Veränderung oder ein Auflösen des Symptoms und des dahinterstehenden Konflikts oder negativer Introjekte möglich. Das Leben ist ein Ganzheitliches, das sich auf den verschiedenen Ebenen (leiblich, emotional, sozial und geistig) des Erlebens abbildet und sich gegenseitig stellvertreten kann. 

Im Seminar werden wir das Prinzip des ständigen Ebenenwechsels in Selbsterfahrungssequenzen erproben und besprechen.

Seminar 6 – Biografische Arbeit am Leib

17. – 19. Oktober 2025 | Dozentin: Martin Waibel

Unser Leib speichert zuverlässig die atmosphärischen, sensomotorischen, emotionalen und szenischen Erlebnisse und Erfahrungen in unserer gesamten Lebensspanne. Implizite und explizite Gedächtnisinhalte formen unser Handeln und unser Sein. 

Mit leibtherapeutischer Arbeit, Symbolisierung und kreativen Medien werden wir uns unserer eigenen bewussten und unbewussten Geschichte nähern.

Der Blick auf die Archive unseres Leibes ermöglicht uns das eigene "So-Geworden-Sein" bewusst zu erleben und  zu verstehen. Damit erarbeiten wir uns hilfreiche Wege zur Veränderung.

Seminar 7 – Berührtsein und Berührung

21. – 23. November 2025  |  Dozent: Ulfried Geuter

Kaum ein Thema ist in der Psychotherapie so umstritten wie die Arbeit mit der körperlichen Berührung. In manchen körpertherapeutischen Verfahren, in denen nur mit dem Körper beider Beteiligten gearbeitet wird, wie im Rolfing, ist sie das zentrale Mittel der Arbeit. 

Auch in der Körperpsychotherapie können wir Techniken der Berührung einsetzen, etwa um Spannungen zu lösen. In erster Linie aber arbeiten wir mit Berührung in der körperlichen Interaktion aus eigenem Berührtsein heraus. Aus ihm heraus können wir andere mit Worten, Blicken, Tönen, Händen und Atmosphären berühren.

In diesem Seminar werden wir uns vor allem mit der taktilen Berührung im therapeutischen Dialog befassen. Diese kann ein Mittel sein, um einen Prozess zu öffnen, zu sondieren, zu erkunden, zu begrenzen, zu halten oder zu lenken. Formen der Berührung werden erprobt, ihre Indikation und Stimmigkeit sowie ihre Ethik und das Verständnis der Abstinenz besprochen.

Buchung und Kosten

Die Fortbildung kann nur als ganze gebucht werden. Die Kosten betragen für das ganze Jahr 2.340,00 €. Darin sind die Raumkosten und Pausenverköstigung enthalten.

Der Betrag kann als ganzer oder in zwei Raten à 1.185,00 € vor dem ersten und dem vierten Seminar entrichtet werden. Bei einer Ratenzahlung pro Seminar betragen die Kosten jeweils 348,00 €. Zahlungen sind sechs Wochen vor Beginn eines Seminars fällig.

Teilnehmer*innen des vergangenen Jahres haben bei der Vergabe der Plätze Vorrang. Freie Plätze werden zuerst an diejenigen vergeben, die auf der Warteliste eingetragen sind.

Veranstaltungsort

Yoga Sky Berlin (https://yoga-sky.de), Am Tempelhofer Berg 7d, 10965 Berlin 
Verkehrsanbindung: U6, Platz der Luftbrücke; U7, Mehringdamm; Bus 104, 248, Platz der Luftbrücke 
(Link zu Goggle Maps).

Zeiten

Freitag 17.45 – 21.00 Uhr
Samstag 9.30 – 13.00 und 14.30 – 18.00 Uhr
Sonntag 9.30 – 13.00 Uhr

 

Seminarthemen der letzten Jahre

2024

1 - Erlebenszentrierte relationale Körperpsychotherapie / Ulfried Geuter
2 - Atem und Aufmerksamkeit / Ulfried Geuter
3 - Trauer und Verlust / Marianne Eberhard-Kaechele
4 - Szenisches Arbeiten / Ulfried Geuter
5 - Wahrnehmen und Bewegen / Silke Witt-Wulf
6 - Körperpsychotherapie bei affektiven Störungen/ Margit Koemeda-Lutz
7 - Körperkommunikation in der therapeutischen Beziehung / Ulfried Geuter

2023/24

1 - Erkunden und Entdecken │ Ulfried Geuter
2 - Sexualität - mit allen Sinnen sich wahrnehmen │ Silke Witt-Wulf
3 - Zentrieren und Erden, Berühren und Halten │ Ulfried Geuter
4 - Körperpsychotherapie und chronische Schmerzen │ Martin Waibel
5 - Prägende Reaktionsbildungen │ Margit Koemeda-Lutz
6 - Emotionsregulation in der Körperpsychotherapie │ Ulfried Geuter
7 - Die Sprache in der Körperpsychotherapie │ Ulfried Geuter
 

2022/23

1 - Erlebenszentrierte relationale Körperpsychotherapie│ Ulfried Geuter
2 - Wahrnehmen und Bewegen │ Silke Witt-Wulf
3 - Atem und Aufmerksamkeit │ Ulfried Geuter
4 - Körper und Bewegung bei somatoformen Störungen │ Marianne Eberhard-Kaechele
5 - Körperpsychotherapie bei Borderline- und frühen Bindungsstörungen │ Ernst Kern
6 - Affektmotorische Schemata und ihre Transformation │ Ulfried Geuter
7 - Körperliche Kommunikation in der therapeutischen Beziehung │ Ulfried Geuter

2021/22

1 - Verkörpern, Bewegen, Handeln │ Ulfried Geuter
2 - Sexualität - mit allen Sinnen sich wahrnehmen │ Silke Witt-Wulf
3 - Szenisches Arbeiten │ Ulfried Geuter
4 - Körperpsychotherapie bei affektiven Störungen │ Margit Koemeda-Lutz
5 - Der Körper in der Traumatherapie │ Norbert Schrauth
6 - Zentrieren und Erden, Berühren und Halten │ Ulfried Geuter
7 - Verkörperte Beziehung - Zur Arbeit mit Übertragung und Resonanz │ Ulfried Geuter

2020/21

1 - Einführung in die Körperpsychotherapie │ Ulfried Geuter
2 - Wahrnehmen, spüren, aufmerksam sein │ Ulfried Geuter
3 - Erkunden und Entdecken │ Ulfried Geuter
4 - Prägende Reaktionsbildungen │ Margit Koemeda-Lutz
5 - Der Atem in der Körperpsychotherapie │ Norbert Schrauth
6 - Gefühle wecken, Gefühle begrenzen │ Ulfried Geuter
7 - Die Sprache in der Körperpsychotherapie │ Ulfried Geuter